Musiknoten auf Apple iPad, Samsung (Android) und Windows-Tablets

Musiknoten auf einem iPad sowie auf Tablets von Samsung (Android) und Microsoft (Windows). Foto: tablets-fuer-musiker.de

Die besten Tablets für Musiker

Zuletzt aktualisiert am 7. Oktober 2024

Die Wahl eines Tablets für Musiker ist keine leichte Aufgabe. Es geht um eine beträchtliche Investition, und der Kauf ist eine Entscheidung für viele Jahre. Neben den iPads von Apple, die von professionellen Musikern am häufigsten benutzt werden, existiert ein breites Angebot an Marken und Modellen.

Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Tablets, deren Bildschirm für Musiker geeignet ist. Die großen iPads von Apple, die bis vor kurzem noch die einzigen in ihrer Kategorie waren, müssen sich nun der Konkurrenz der neuen großen Tablets von Samsung und Lenovo stellen. Und für uns Musiker ist die Wahl eines Tablets zum Musikmachen oder Notenlesen komplexer denn je.

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Autor Johannes Eva (Viola)Als professioneller klassischer Musiker habe ich 20 Jahre Berufserfahrung im Bereich der Orchester- und Kammermusik. Seit mehreren Jahren schon berate ich Kollegen, Studenten und Musikerfreunde bei der Tablet-Auswahl.

Neben den positiven Aspekten der Verwendung von Tablets im Musikbetrieb habe ich immer wieder auch die andere Seite erlebt: Abstürzende Tablets kurz vor dem Auftritt, Akkus, die lange Probentage nicht durchhalten, und Pedale, die während des Konzerts im Stimmzimmer statt auf der Bühne liegen.

Ich habe meine Schulzeit in Frankreich verbracht, weswegen dieser Artikel durchaus Rechtschreib- und Grammatikfehlern aufweisen könnte, was mir natürlich Leid tut. Sie können mir gerne Korrekturen schicken!

Es gibt kein Testprotokoll! In meinem realen Musikerleben nutze ich beim Üben sowie bei Proben und Konzerten die unterschiedlichsten Tablets.

Tablets zum Notenlesen, Teststand (iPad, Andoid-Tablet, E-Reader, Noten, Notenständer)

Das Üben mit mehreren Tablets kann mühsam sein. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Die Tablets und E-Reader werden aus eigenen Mitteln angeschafft und so lange genutzt, wie es mir gefällt. Es handelt sich also immer um unabhängige Langzeit- und „Real-Life“-Tests.

1. Apple iPad

Die iPad Pro Modelle mit 11, 12,9 und 13 Zoll sind ohne Zweifel die Tablets, die von professionellen Musikern am häufigsten verwendet werden. Mit der App forScore zum Lesen von Noten und Partituren ist das 13-Zoll iPad Pro eine absolute Referenz.

Für die meisten Profi- und Amateurmusiker sind Apple-Tablets einfach die erste Wahl – vorausgesetzt, das Budget ist hoch genug.

Noten (Musiknoten) auf Apple iPad Pro 12,9-Zoll (4x3)

Noten auf dem 12,9″ iPad Pro. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Welches iPad-Modell ist das beste für Musiker?

Das 13-Zoll iPad Pro ist definitiv Apples bestes Tablet zum Notenlesen. Sein Bildschirm ist etwas kleiner als ein DIN-A4-Blatt.

Genauer gesagt beträgt die Fläche des 13″ iPad Pro 83,9 % des DIN-A4-Formats. Auch das Seitenverhältnis („aspect ratio“ auf Englisch) ist sehr ähnlich:

  • 1,4 (7:5) für das A4-Format
  • 1,33 (4:3) für die 12,9-Zoll und 13-Zoll iPads
Tablets für Musiker - Bildschirmgrössen für Noten - A4 vs iPad Pro 12,9 und 11 zoll vs iPad und iPad Air

Größe eines DIN-A4-Blatts im Vergleich zu den Displays des 12,9- und 11-Zoll iPad Pro. Die Flächen und Abmessungen entsprechen denen der Bildschirme und nicht denen der Tablets.

Die Bildschirmgröße der 13-Zoll iPad Pro und Air (sowie der Vorgängermodelle mit 12,9 Zoll) reicht also aus, um anspruchsvolle Musikwerke darzustellen. Wenn man die Ränder der Notenblätter in der Musiknoten-App zuschneidet (zum Beispiel mit forScore, Newzik oder MobileSheets), kann die Originalgröße einer gedruckten Ausgabe annähernd erreicht werden.

Die 13″ iPad Pro und Air sind elegant und sehen auf der Bühne gut aus. Sie passen auf einen „normalen“ Notenständer oder auf einen speziellen Tablet-Notenständer.

11" iPad Pro und iPad Air, 10,9" iPad „Standard“

Die 11-Zoll iPad Pro und iPad Air hingegen haben einen zu kleinen Bildschirm, um Stimmen oder Partituren zu entziffern, ohne dabei die Augen zu überanstrengen. Die Fläche eines solchen 11-Zoll Bildschirms entspricht nur 58,8 % der Fläche einer DIN-A4-Seite.

11-Zoll iPad-Modelle eignen sich daher eher für die Anzeige von Tabulaturen, Akkorden oder Liedtexten (z. B. mit den Apps SongSheet Pro oder Ultimate Guitar) und wirken auf der Bühne / im Konzert sehr diskret und unauffällig.

Apple iPad Pro 12,9 vs 11 Zoll für Musik (Noten, Partituren und Stimmen mit forScore)

Das 11″ iPad Pro hat nur 71 % der Fläche seines 12,9″ großen Bruders. Hier werden sie am Beispiel von Beethovens Klaviersonate Nr. 13 in Es-Dur (Opus 27) verglichen. Bild: tablets-fuer-musiker.de

Gleiches gilt für ältere iPad Air und für das iPad der 10. Generation (2022). Diese Tablets haben die gleiche Bildschirmgröße: ein 10,9-Zoll-Panel, das nur geringfügig kleiner ist als das 11-Zoll iPad Pro. Das Display ist zu klein, um bei langen Proben oder Aufführungen nicht die Augen zusammenkneifen zu müssen.

Üben vor einem Konzert mit einem iPad Pro (mit forScore oder Newzik)

Üben auf dem iPad vor einem Barockkonzert im Nürnberger Rathaus mit meinem Orchester, die Nürnberger Symphoniker. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Musizieren und Notenlesen auf dem iPad: Was sind die Schwächen der Apple-Tablets?

Abgesehen von ihrem sehr hohen Preis haben Apples iPads eine Reihe von Nachteilen, die zur Wahl eines anderen Tablets oder E-Readers führen könnten:

  • Das 4:3-Seitenverhältnis der iPads von Apple ist für die meisten Noten nicht ideal, das Tablet ist nicht hoch genug und die Werkzeugleisten überdecken oft das Notenbild. Bei Benutzung im Querformat geht besonders viel Platz verloren, wie auf dem Screenshot unten zu sehen ist. Musiker, die lieber im Querformat spielen (Pianisten?), sollten sich besser das Galaxy Tab Ultra von Samsung anschauen. Dieses hat ein Seitenverhältnis von 16:10, bei dem im Querformat kaum Platz verloren geht.
Klaviernoten auf dem iPad (im Querformat, Screenshot)

Klaviernoten auf dem iPad: Wegen des 4:3-Seitenverhältnis des Displays geht bei Benutzung im Querformat Bildschirmfläche verloren (unten im Bild).

  • Die Datenübertragung (zum Beispiel Noten im PDF-Format) von einem PC oder einem Android-Handy kann sich als schwierig erweisen, einen SD- oder microSD-Kartenslot sucht man vergebens.
  • Der Lock-in-Effekt ist bei Apple stärker ausgeprägt als bei anderen Plattformen. So sind beispielsweise die Notenlese-Apps forScore, Newzik und Enote nur auf Apple-Geräten verfügbar.

Profimusiker und Musikstudenten: In welchen Fällen ist ein iPad von Apple alternativlos?

In folgenden Fällen ist es schwer, auf Tablets des Hauses Apple zu verzichten:

  • Sie möchten oder müssen forScore nutzen. ForScore ist die Notenlese-App schlechthin und nur für iPad und iPhone verfügbar.
  • Ihre Kollegen / Mitspieler verwenden ausschießlich AirDrop, um Musikdateien (z. B. als PDF) zu übertragen. AirDrop funktioniert nur mit Apple-Geräten.
  • Sie benötigen einige Musik-Apps, die nur im Apple Store verfügbar sind, wie Newzik, Enote, GarageBand oder KORG Gadget 2.
  • Sie benötigen ein leistungsstarkes Tablet, um zum Beispiel mit DaVinci Resolve (exklusiv für Apple-Tablets) Videos zu bearbeiten.

Wenn Sie jedoch hauptsächlich am Tablet üben, proben und es für Auftritte nutzen möchten (und Ihr Budget knapp ist), gibt es gute Alternativen zu den iPads von Apple.

Das beste iPad für Noten (Musiknoten)

Das 13-Zoll-iPad Pro ist das beste iPad zum Lesen von Noten und Partituren. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Pro

  • Sehr verbreitet unter professionellen Musikern
  • ForScore, Newzik, AirDrop, GarageBand, …
  • Unübertroffene Leistung
  • Wert­be­stän­dig, langfristiger Support und Updates
  • Ausgezeichneter Apple Pencil und Zubehör

Contra

  • Glänzendes, stark reflektierendes Display
  • 4:3-Seitenverhältnis, nicht ideal für Noten
  • Kein SD- oder microSD-Kartensteckplatz
  • Langsames Laden
  • Äußerst kostspielig

Musik auf dem iPad: Fazit

Mit einem 12,9-Zoll oder 13-Zoll iPad können Sie nichts falsch machen. Insbesondere die iPad Pro sind die am häufigsten von professionellen Musikern verwendeten Tablets, sie haben den besten Eingabestift und die beste Tastatur. Mehrere Top-Apps wie forScore, Newzik oder GarageBand sind nur auf iPad oder iPhone verfügbar, und bestimmte Funktionen wie AirDrop oder AirPlay funktionieren nur auf Apple-Produkten.

Die iPads von Apple haben allerdings auch einige Schwächen. Am auffälligsten sind die glänzenden Displays im 4:3-Format, ideal für den Office-Einsatz, nicht aber zum Anzeigen von Noten und Partituren. Erwarten Sie außerdem kein schnelles Aufladen des Akkus während einer Probenpause, da iPads eine notorisch lange Ladezeit haben. Selbst das teuerste und schnellste von ihnen, das iPad Pro 13, hat die längste Ladezeit aller Tablets in seiner Preisklasse.

Meiner Meinung nach sind das 11-Zoll iPad Pro und Air sowie das „Standard“-iPad zu klein für mehr als nur gelegentliches Musizieren. Bei einem begrenzten Budget empfehle ich, ein gebrauchtes oder generalüberholtes 12,9-Zoll-iPad einem der kleineren Modelle vorzuziehen.

Wenn Sie bereits ein iPhone oder einen Mac besitzen und Ihr Budget es zulässt, besteht kein Zweifel: Entscheiden Sie sich für ein Apple iPad. Wenn Sie hingegen nicht an das Apple-Ökosystem gebunden sind, wäre auch das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra eine hervorragende Option.

Welche Alternativen gibt es zum iPad?

Es gibt exzellente iPad-Alternativen zum Lesen und Bearbeiten von Noten. Die folgenden Tablets sind in einer ähnlichen Preis- und Leistungskategorie wie Apples iPad Pro und werden weiter unten in diesem Artikel beschrieben:

  •  Das Samsung Galaxy Tab 10 Ultra, ein großes 14,6-Zoll-Tablet, ideal im Querformat (das Lieblingstablet des Autors dieser Zeilen, eines Berufsmusikers)
  • Sein Pendant von Lenovo, das „Tab Extreme“, das im Juni 2023 erschienen ist
  • Das Microsoft Surface Pro 11, im 3:2-Seitenverhältnis, ideal für Noten / Partituren

Auch E-Reader (mit elektronischem Papier) können eine Alternative zu iPads oder Tablets sein. Es gibt nur zwei Modelle, die groß genug sind, um Noten oder Partituren gut lesbar darzustellen:

  • Das Onyx Boox Tab X mit einem 13,3-Zoll-Bildschirm
  • Sein Zwillingsbruder, das PadMu 4, das 2023 auf den Markt kam

Weitere Informationen zu E-Readern finden Sie in meinem Artikel über E-Reader für Musiker sowie in meinem ausführlichen Test des PadMu 4.

2. Android-Tablets

Samsung Galaxy Tab S9 / S10 Ultra

Das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra (veröffentlicht im August 2023) und sein Nachfolger, das S10 Ultra (veröffentlicht im Oktober 2024), sind High-End-Android-Tablets mit 14,6-Zoll-Displays (37 cm). Sie sind die größten Tablets, die 2024 auf dem Markt erhältlich sind.

Noten (Musiknoten) auf dem Samsung Galaxy Tab S9 Ultra

Das Nocturne Opus 15 Nr. 2 von Frédéric Chopin auf einem Samsung Galaxy Tab S9 Ultra im Querformat. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Angesichts der Bildschirmgröße ist das Tab S9 Ultra mit 732 Gramm relativ leicht. Das S10 Ultra ist mit nur 718 Gramm noch leichter.

Die Displayfläche entspricht 99 % der Fläche eines DIN-A4-Blatts. Damit sind das S9 und das S10 Ultra in Bezug auf die Bildschirmgröße am ehesten mit gedruckten Noten vergleichbar. Dennoch bleiben sie deutlich kleiner als die üblicherweise verwendeten Orchesterausgaben.

Musiker-Tablets - Displaygröße für Musiknoten - DIN A4-Papier vs Samsung Galaxy S10 Ultra vs iPad Pro

Das Display des Samsung Galaxy Tab S10 Ultra, des derzeit größten Tablets auf dem Markt, ist höher und schmaler als ein DIN-A4-Blatt.

Das Display des Samsung-Tablets ist sehr langgestreckt, das Seitenverhältnis beträgt 16:10, was auf den ersten Blick unpraktisch erscheinen mag. Tatsächlich eignet sich dieses ungewöhnliche Format aber sehr gut für die musikalische Arbeit:

  • Die Symbolleisten (hier unter MobileSheets) decken das Notenbild nicht ab (wie es bei forScore auf dem iPad der Fall ist):
Musiknoten auf das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra (Berlioz)
  • Das Arbeiten mit Bildschirmaufteilung funktioniert wunderbar. Im unteren Teil des Bildschirms können zum Beispiel YouTube, eine Partitur oder ein Stimmgerät angezeigt werden:
Noten und Musikvideos auf dem Tablet - Bildschirmaufteilung (Android Multi Window Ansicht oder Split Screen)
  • Im Querformat ist das Seitenverhältnis 16:10 bestens dafür geeignet, zwei Musikblätter nebeneinander anzuzeigen:
Mozart Klaviersonate auf dem Samsung Galaxy Tab S9 Ultra Android-Tablet

Der Beginn des zweiten Satzes von Mozarts Klaviersonate a-Moll KV 310 (300d) auf dem Samsung Galaxy Tab S9 Ultra (Screenshot)

Samsung Galaxy Tab S9 / S10 Ultra: Pro

  • Größtes Display auf dem Markt, das Seitenverhältnis bietet vielseitige Möglichkeiten
  • Ausgezeichnete Akkulaufzeit
  • microSD-Kartensteckplatz
  • 5 Jahre Sicherheitsupdates
  • Superschnelles Laden (bis zu 45 W)

Contra

  • Glänzender Bildschirm (neigt zu Spiegelungen)
  • Einige Apps (wie forScore) sind nicht für Android verfügbar
  • Eingabestift („S-Pen“) weniger angenehm zu bedienen als der Apple Pencil
  • Sehr teuer
Das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist das beste Android-Tablet zum Lesen von Noten, Partituren, Songbooks und Lead Sheets.

Das Samsung Galaxy Tab S10 Ultra ist das beste Android-Tablet zum Lesen von Noten und Partituren. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Musik auf dem Samsung Galaxy Tab S9 / S10 Ultra: Fazit

Das Galaxy Tab S9 Ultra und das S10 Ultra sind zweifellos die besten Android-Tablets für Musiker. Sie verfügen über das größte Bildschirm auf dem Tablet-Markt. Dieses Riesen-Display in Kombination mit dem einzigartigen Seitenverhältnis macht sie zu hervorragenden Tablets zum Notenlesen.

In der Praxis hat sich herausgestellt, dass die Akkulaufzeit des S9 Ultras tatsächlich besser ist, als die des 13″ iPad Pro. Dank des ultraschnellen Ladens ist es möglich, den Akku zwischen den Proben oder sogar in einer Probenpause wieder aufzuladen (plus 20 % alle 10 Minuten).

Zu den Kritikpunkten gehört der Eingabestift, der mich nicht ganz überzeugen konnte (aber dafür im Lieferumfang des Tablets enthalten ist), und natürlich der sehr hohe Preis. Dieser liegt aber immer noch deutlich unter dem Kaufpreis der iPads.

Die letzten vierzehn Monate habe ich mit dem Galaxy Tab S9 Ultra (im Wechsel mit anderen Tablets und E-Readern) gearbeitet. Das Vorgängergerät (Tab S8 Ultra) hatte ich vorher bereits zwei Jahre getestet und unzählige Konzerte damit gespielt. Ich kann beide Tablets mit bestem Wissen und Gewissen (fast) allen Musikern wärmstens empfehlen, und zwar auf dem gleichen Level wie das 13″ iPad Pro.

Musiker-Tablets - Probe im Symphonieorchester mit dem Samsung Galaxy Tab S8 Ultra

Orchesterprobe mit dem Samsung Galaxy S8 Ultra, vom Bratschenpult aus gesehen. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Ist das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra, das Vorgängermodell, im Jahr 2024 noch eine gute Wahl?

Auf jeden Fall! Das Tab S8 Ultra ist dem S9 Ultra sehr ähnlich, die Unterschiede sind minimal. Um Noten zu lesen (MobileSheets, MuseScore) oder für nahezu jede Musik-App (Simply Piano, Yousician, BandLab …), ist das S8 Ultra immer noch ein großartiges Tablet. Es gibt allerdings einen wichtigen Punkt, den man im Auge behalten sollte: Samsungs Richtlinien für Sicherheitsupdates.

Samsung bietet sowohl für die S8- als auch für die S9-Tablet-Serie fünf Jahre lang Sicherheitsupdates sowie „bis zu vier Generationen One UI- und Android-Upgrades“. Keine andere Marke von Android-Tablets garantiert einen so langen Support.

Wichtig ist hier, dass diese Richtlinie ab dem weltweiten Markteinführungsdatum des jeweiligen Produkts gilt – und nicht ab dem Kaufdatum. Mit diesen Informationen ist es einfach zu bestimmen, bis wann die S8- und S9 Tablet-Serien aktualisiert werden.

Wie lange werden die Samsung Galaxy Tab S8- und S9-Serien Software-Updates erhalten?
  • Die Galaxy Tab S8+ und S8 Ultra wurden im April 2022 mit Android 12 und der Samsung-eigenen Benutzeroberfläche One UI 4.1 veröffentlicht. Sie erhalten mindestens bis März 2027 Sicherheitsupdates und werden auf Android 16 und One UI 8 aktualisiert.
  • Die Galaxy Tabs S9+ und S9 Ultra kamen im August 2023 auf dem Markt, mit Android 13 und One UI 5.1. Sie werden gegenüber der vorherigen Generation fast anderthalb Jahre länger Sicherheitsupdates erhalten, mindestens bis Juli 2028, und bekommen irgendwann Android 17 und One UI 9.

Abgesehen von der deutlich kürzeren Softwareunterstützung spricht also nichts dagegen, 2024 ein Galaxy Tab S8 Ultra zu kaufen, um damit Musik zu machen. Wenn Sie ein Schnäppchen finden, greifen Sie zu!

3. Microsoft Surface Pro

Microsoft hat eine eigene Reihe von Hybridgeräten mit abnehmbaren Tastaturen, genannt „Surface Pro“. Diese 2-in-1-Geräte können für einige Musiker besonders interessant sein, da sie sowohl als Laptop (in unserem Fall, um für Windows entwickelte Musiksoftware auszuführen) als auch als eigenständiges Tablet (zum Lesen von Notenblättern) verwendet werden können. Hier ist ein Überblick über die verfügbaren Modelle:

  • Das Surface Pro 11, im Juni 2024 erschienen, ist die erste Generation mit der Bezeichnung „Copilot+ PC“. Diese Kennzeichnung ist für Modelle gedacht, die mit den neuen KI-Funktionen von Windows kompatibel sind. Diese 11. Generation ist mit einem Snapdragon X-Prozessor von Qualcomm ausgestattet, was bei der Ausführung von Software, die für Intel- und AMD-Prozessoren entwickelt wurde, zu einer geringeren Leistung führen kann.
  • Das Surface Pro 10, das im April 2024 auf den Markt kam, hat Unternehmen als Zielgruppe. Es ist nicht im Handel erhältlich, kann aber von Privatpersonen über die Microsoft-Website bestellt werden. Es ist dem Surface Pro 11 sehr ähnlich, verfügt aber über den neuesten Intel Core Ultra Prozessor anstelle eines ARM-Prozessors.
  • Das Surface Pro 9 wurde im Oktober 2022 veröffentlicht, hat also bereits das erste Drittel seines Lebenszyklus erreicht. Da Microsoft sechs Jahre lang Treiber- und Firmware-Updates für Surface-Geräte verspricht, endet der offizielle Support für das Surface Pro 9 am 25. Oktober 2028. Das Gute daran ist, dass man Surface Pro 9-Geräte zu sehr guten Preisen bekommen kann.
Noten (Musiknoten) auf dem Microsoft Surface Pro 9 (Windows-Tablet)

Bearbeiten von Noten mit MuseScore auf einem Microsoft Surface Pro. Foto: tablets-fuer-musiker.de

Ist das Surface Pro ein gutes Tablet zu Notenlesen?

Auf jeden Fall! Die „Surface Pro“-Reihe ist mit einem großen 13-Zoll-Bildschirm mit einem Seitenverhältnis von 3:2 ausgestattet. Damit ist es eine hervorragende Wahl für die Arbeit mit jeder Art von Noten.

Meine Lieblingsanwendung zum Lesen von Noten, MobileSheets, ist als native Windows-Anwendung im Microsoft Store erhältlich.

Tablets für Musik - Displaygröße für Musiknoten - DIN-A4 vs Surface Pro 9 vs iPad

Die Bildschirmfläche des Surface Pro ist zwar etwas kleiner als die der 12,9- und 13-Zoll iPad Modelle, aber das Bildformat von 3:2 eignet sich besser für das Lesen von Noten.

Die Superkraft eines Windows-Tablets: die Softwarevielfalt

Auf dem Surface Pro läuft nicht Android, sondern Windows 11. Unter seinem Tablet-Look verbirgt sich ein leistungsstarker Mini-PC. Anders als iPads oder Android-Tablets ist das Surface Pro also nicht auf mobile Apps beschränkt.

Neben Anwendungen wie MobileSheets (zum Lesen von Noten) sowie diversen Metronomen und Stimmgeräten ist das Surface Pro daher in der Lage, echte Windows-Software in der Vollversion auszuführen.

Notensatzprogramme

Die professionellen Notensatzprogramme Sibelius, Finale und Dorico laufen in ihrer Windows-Vollversion. Zum Vergleich: Auf der Android-Plattform fehlen sie komplett, während iPad-Nutzer nur eine vereinfachte Version von Sibelius und Dorico finden werden.

Tablets für Musik - Microsoft Surface Pro 9 mit Finale vom Makemusic (Notensatzprogramm)

Das Notensatzprogramm Finale funktioniert nur auf Windows-Tablets (hier das Microsoft Surface Pro 9). Foto: tablets-für-musiker.de

Musescore ist ebenfalls in der Vollversion nutzbar. Diese Version ermöglicht das vollständige Abspielen und Bearbeiten von Stimmen und Partituren, während die mobilen Apps (für iPadOS und Android) nur das Notenlesen und Transponieren zulassen, jedoch nicht die Bearbeitung.

Digitale Audio-Workstations (DAWs)

Cubase oder Ableton Live sind in ihrer Vollversion auf der „Surface Pro“-Serie nutzbar. Diese Programme sind weder für Android noch für iPadOS verfügbar.

Allerdings ist die Latenz des Surface Pro 9 laut Notebookcheck relativ hoch (1942 μs), was für Aufnahmen nicht optimal ist. Es ist jedoch möglich, die Latenz zu reduzieren und Windows für Audioaufnahmen zu optimieren.

Eingabestift und Tastatur

Der Stylus (Surface Slim Pen 2 genannt) gehört bei Microsoft – wie auch bei Apple – nicht zum Lieferumfang des High-End-Tablets. Zum Schreiben von Fingersätzen, Strichen und anderen Einzeichnungen ist der Stylus unerlässlich. Er muss separat erworben werden und kostet etwa hundert Euro. Er ist angenehmer zu benutzen als der Samsung-Stift, aber ich finde den Apple Pencil einen Tick besser.

Normalerweise ist die Tastatur nicht im Lieferumfang des Surface Pro enthalten. Microsoft bietet mehrere kompatible Tastaturmodelle an, das neueste und teuerste ist das „Surface Pro Flex Keyboard“. Ich habe das „Signature Keyboard“ getestet, das hervorragend war (zum Glück, in Anbetracht des Preises), aber seine „plüschige“ Oberfläche neigt dazu, Staub anzuziehen.

Noten (für Klavier) auf Microsofts Surface Pro (Screenshot)

Screenshot des Surface Pro im Querformat mit Schuberts Klaviersonate Nr. 13 in A-Dur

Pro

  • Sehr gutes Display
  • 3:2-Seitenverhältnis, ideal für Noten
  • Echter PC mit Windows 11
  • Unterstützt Software-Vollversionen (Sibelius, Finale, Cubase …)

Contra

  • Glänzendes, stark reflektierendes Display
  • Langsames Aufwachen aus dem Ruhezustand
  • Begrenzte Auswahl an mobilen Apps
  • Aktive Kühlung, gelegentlich hörbarer Lüfter
  • Weniger praktisch als ein Android- oder iPadOS-Tablet

Surface Pro Fazit: ein hervorragendes 2-in-1

Wenn Sie nach einem einzigen Gerät suchen, das den Laptop ersetzt, als Tablet verwendbar ist und zum Lesen von Noten geeignet, ist das Surface Pro genau die richtige Wahl. Als Laptop wird es die meisten Benutzer glücklich machen. Als Tablet ist es sicher etwas schwer, aber gut proportioniert und sehr angenehm in der Handhabung.

Wer hingegen schon einen Laptop hat und nur ein Gerät sucht, um zu üben, proben und Konzerte zu spielen, für den ist das Surface Pro vermutlich nicht die beste Wahl. Es ist weniger praktisch als ein Android-Tablet oder ein iPad, und die Auswahl an mobilen Anwendungen ist begrenzter.

Tablets für Musiker: Fazit

Nach vielen Jahren absoluter Dominanz sind Apples iPads nicht mehr die einzigen empfehlenswerten Tablets für Musiker. Im Jahr 2024 sind die Tablets der Konkurrenz ausgezeichnet, und in einigen Anwendungsgebieten übertreffen die Top-Tablets von Samsung und Microsoft sogar das iPad Pro.

Als Musiker ist die Wahl eines Tablets deshalb so kompliziert, weil es sowohl eine Entscheidung für eine Hardware- als auch für eine Softwareplattform ist. Fassen wir zusammen:

Apple iPads
  • Hardware: Obwohl die iPad-Bildschirme nicht das ideale Seitenverhältnis für Noten haben, sind besonders die iPads Pro von Apple qualitativ besonders hochwertig und leistungsstark, und der Eingabestift ist hervorragend.
  • Software: Apple hat weiterhin die Exklusivität für einige mobile Apps wie forScore, Ableton Note oder GarageBand. Einige dieser Apps sind jedoch nur in einer Version mit reduziertem Funktionsumfang verfügbar, wie beispielsweise Dorico oder Sibelius für Mobile.
Android-Tablets
  • Hardware: Das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra ist das beste Android-Tablet für Musiker. Der riesige Bildschirm, die Multi-Windows-Ansicht und das schnelle Aufladen machen es zu einem herausragenden Arbeitsgerät, auf Augenhöhe mit dem 13-Zoll iPad Pro.
  • Software: An der Reife von Android auf großformatigen Tablets bestehen keine Zweifel mehr. Diese sind reaktionsschnell und einfach zu bedienen. Und was Notenlese-Apps angeht, steht MobileSheets forScore in nichts nach. Trotzdem ist das Angebot an Musik-Apps eingeschränkter als bei Apple.
Windows-Tablets
  • Hardware: 2-in-1-Tablets unter Windows sind sowohl Laptop als auch Tablet. Wenn Sie aus Platz-, Budget- oder Umweltgründen nur ein einziges Gerät haben möchten, ist dies die beste Lösung.
  • Software: Für die Verwendung als Laptop und speziell für die Nutzung von Notensatzprogrammen sind 2-in-1-Windows-Tablets eine ausgezeichnete Wahl, aber der Tablet-Modus ist nicht gerade die Stärke von Windows. Wenn Sie vor allem Noten lesen möchten, sind ein iPad oder ein Android-Tablet die praktischere Alternative.

Sie können sich nicht entscheiden?

Sind die oben aufgeführten Argumente zu undurchsichtig und die Entscheidung zu komplex? Es gibt eine sehr einfache Methode zur Auswahl eines Tablets, die von Ihrem Mobiltelefon abhängt:

  • Wenn Sie ein Android-Telefon (Samsung, Xiaomi, Oppo usw.) verwenden und damit zufrieden sind, entscheiden Sie sich für ein Android-Tablet. Jetzt müssen Sie nur noch MobileSheets (über den Play Store) installieren, um Noten anzeigen und bearbeiten zu können.
  • Wenn Sie ein iPhone besitzen und damit zufrieden sind, wählen Sie ein iPad Pro. Installieren Sie dann forScore über den App Store, um schon mit dem Üben zu beginnen!

Auf diese Weise sind Sie bereits mit der Benutzeroberfläche vertraut und der Anfang wird Ihnen leichter fallen. Betrachten Sie diese Methode jedoch nur als ein Argument unter vielen: Es ist durchaus möglich, ein Android-Tablet für die Musik zu verwenden, wenn Sie ein iPhone haben, und umgekehrt.

32 Kommentare zu „Die besten Tablets für Musiker“

  1. Lieber Johannes,
    erstmal vielen Dank für dein Engagement und diese wirklich hilfreiche Website!
    Ich wehre mich seit Jahr und Tag gegen digitale Noten und bevorzuge eigentlich immer noch das 100%ige wysiwyg von Papier und Bleistift, aber die Bequemlichkeit…
    Ich bin Android-User und würde das Gerät wirklich nur zur Notendarstellung nutzen, möchte daher möglichst wenig ausgeben – es muss aber in der Praxis funktionieren, sonst ist es auch bei einem günstigen Gerät erst recht schade ums Geld.
    Du hast in den Kommentaren als Budget-Lösung das Lenovo P12 empfohlen. Mit welchen Einschränkungen muss man bei so einem Gerät rechnen, verglichen mit einer High End-Lösung wie z.B. dem dreimal so teuren Samsung S9 Ultra?
    Danke und viele Grüße aus Wien
    Alex

    1. Lieber Alex,

      das Lenovo Tab P12 ist definitiv brauchbar, um als Musiker (auch als Profi!) zu üben, zu proben und Konzerte zu spielen. Die Schwächen beim Notenlesen (im Vergleich zum Samsung Galaxy Tab S9 Ultra) sind nicht die Rechenleistung oder die Auflösung, denn beides ist beim P12 absolut ausreichend, sondern:

      • Die Größe des Displays! Die 12,7 Zoll des Lenovo P12 klingen, als wäre das Tablet vergleichbar mit dem iPad Pro 12,9 Zoll oder z.B. dem iPad Air 13 Zoll. In Wirklichkeit entspricht die Bildschirmfläche des P12 (468,9 cm²) nur 75,0 % der Fläche eines DIN A4-Blattes (623,7 cm²). Zum Notenlesen ist das klein. Das iPad Air 13 ist mit 515,3 cm² (82,6 % von A4) deutlich größer. Und nur das Lenovo Tab Extreme (14,5 Zoll) und das Galaxy Tab Ultra S8, S9 und bald S10 sind groß genug: 615,0 cm² oder 95,3 % eines A4-Blattes. Es wird Zeit, dass günstige große Tablets auf dem Markt kommen!
      • Die maximale Helligkeit (wichtig, wenn man draußen spielt) liegt bei ca. 407 nits (cd/m²) beim P12 und 619 nits beim Tab Ultra. Das ist im Alltag beim Üben kein Problem, kann aber bei Open-Air-Konzerten entscheidend sein.
      • Beim Lenovo P12 gibt es keine 5G-Option. Mobile Daten auf dem Tablet braucht nicht jeder, aber wenn man ständig auf Tournee ist, ist die Möglichkeit, unabhängig vom WLAN zu sein, sehr empfehlenswert.
      • Die Dauer des Supports. Beide Tablets sind im Juli 2023 auf dem Markt gekommen. Das Lenovo Tab P12 erhält nur ein Upgrade bis Android 14 und Sicherheitsupdates bis Juni 2027 (vier Jahre nach der Markteinführung) – siehe Quelle. Das Galaxy Tab S9 Ultra soll laut Samsung (Quelle auf Englisch) Upgrades bis Android 16 bekommen, und fünf Jahre Sicherheitsupdates, also bis Juli 2028. Das ist noch nicht so gut wie bei iPads, aber für Android-Tablets schon sehr gut.

      Ich hoffe, das hilft! Viele Grüße aus Franken,
      Johannes

      Amazon Affiliate-Links:

  2. Vielen Dank für die hilfreichen Ausführungen. Wir haben uns jetzt für unsere Tochter für ein gebrauchtes Samsung Galaxy Tab S8 Ultra entschieden und arbeiten uns gerade in die Möglichkeiten von Mobile Sheets hinein. Das ist wirklich faszinierend. Danke!

  3. Hallo,
    vielen lieben Dank für diese sehr hilfreichen und so toll dargstellten Beitrag zu diesem Thema.

    Ich würde mich freuen wenn Du empfehlungen zu preiswerten Alternativen nennen könntest. Ich benötige das Tablet ausschließlich zum Anzeigen von Noten und ggf. ein Programm um darin Notizen zu machen. Gibt es dafür passenden Lösungen in einem finanziellen Rahmen von 300-400 Euro?

    Lieben Dank und viele Grüße,
    Annabel

    1. Hallo Annabel!
      In dieser Preiskategorie kann ich das Lenovo Tab P12* (Amazon) empfehlen. Dazu sollte man den Kauf der Notenlese-App berechnen, das wären einmalig 18 € für MobileSheets (Play Store). Mit einer Hülle dazu wird es dann zwar ein klein wenig teurer als geplant, aber so hast Du eine tolle Lösung, um digitale Noten zu lesen. Und es ist das größte und beste Tablet, was in dieser Preiskategorie zurzeit verfügbar ist.
      Viel Spaß bei Euren Auftritten!
      Johannes

  4. Lieber Johannes
    vielen Dank für den Artikel und die vielen Antworten. Ich habe „tausend“ Noten und möchte die einscannen und dann von einem Pad spielen können. Ich spiele Klavier.
    Fragen : Kann man eingescannte Noten „bearbeiten“, also typischerweise Fingersätze etc. ? Ich habe ein Galaxy Handy, aber das dürfte wohl keine Rolle spielen.

    Und welches Pad sollte ich mir dann kaufen? Aufladezeiten, Bildschirm-Reflexionen spielen keine Rolle.

    Am liebsten wäre mir jeweils 1 Seite zu lesen, hochkant, dann ist das fast wie DIN A 4 und umblättern per Gesichtserkennung wäre toll
    Viele Wünsche, bin gespannt
    Michael

    1. Lieber Michael,
      Ja, mit allen Noten-Apps kann man Noten bearbeiten, z. B. Fingersätze und Bindungen eintragen. Radieren und korrigieren ist auch kein Problem. Umblättern per Gesichtserkennung (z. B. Augenzwinkern, Mundbewegungen, Augenbrauen heben) kann man in forScore und PiaScore (iPad) und in MobileSheets (überall verfügbar). Eine Seite Hochkant können auch alle Apps anzeigen.

      Welches Tablet ich empfehle, kann ich hier nicht besser beschreiben als im Artikel! Das Umblättern mit Gesten scheint mir mit forScore am besten zu funktionieren, und iPads haben die größte App-Auswahl und viele Vorteile. Das iPad Pro 12,9-Zoll* (Amazon) ist die „universellste“ Lösung, die am meisten Möglichkeiten bietet.

      Ich persönlich mag das Galaxy Tab S9 Ultra* (Amazon) am liebsten, und mit MobileSheets lässt sich wunderbar eine sehr große Notenbibliothek verwalten.
      Viel Erfolg!
      Johannes

  5. Vielen Dank für den Artikel, ich lese ihn erst jetzt, nachdem ich schon seit Jahren eigene Erfahrungen auf dem Gebiet gemacht habe.
    Mein persönliches Fazit: Ab einer bestimmten Bildschirmgröße (über 13 Zoll) ist das Displayformat fast egal, darunter aber würde ich etwas zwischen 4:3 und 3:2 wählen, wobei langgestreckter etwas besser (aus den im Artikel genannten Gründen). Aber 16:10 ist m. E. Platzverschwendung, auch wenn man noch so geschickt schneidet.

    Was hier nicht erwähnt wird, sind Convertibles mit umklappbarer Tastatur. Ich nutze ein Chromebook mit 13,5 Zoll und 3:2, gebraucht für 270 €, funktioniert super und wird lange mit Updates unterstützt. Als Pianist kann man viel näher an den Noten sitzen als ein Orchestermusiker, da funktioniert für mich sogar ein 11-Zoll iPad im Querformat. Wenn man sich 2 Notenseiten nebeneinander anzeigen lässt und abwechselnd blättert, kann man sich ein Pedal ersparen.

  6. Hallo und vielen Dank für Ihre ausführlichen Artikel über die verschiedenen Möglichkeiten, die uns Musikern zur Verfügung stehen!
    Ich würde gerne mehr Informationen über die Nachhaltigkeit, die Lebensdauer und die Nutzungsdauer der einzelnen Geräte erhalten. Wie Sie sagen, sind Samsung-Tablets nach fünf Jahren veraltet. Wie sieht es mit anderen Modellen aus? Sind die E-Reader und das Microsoft Surface Pro 9 langlebiger? Für mich lohnt sich der Kauf nur, wenn ich das Gerät noch etwa zehn Jahre lang nutzen kann…
    Herzliche Grüsse!

    1. Guten Tag!

      Die Frage der Nachhaltigkeit und der Langlebigkeit der Tablets liegt mir sehr am Herzen, und ich werde versuchen, demnächst einen Artikel darüber zu schreiben (auch über den CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu Papier-Noten).

      Hier eine kurze Antwort: es ist schwer, genau zu wissen, wie lange ein Tablet funktionieren wird. Auch nach dem Ende des offiziellen Supportzeitraums kann ein Tablet viele Jahre benutzbar bleiben. Wenn man die offizielle Supportdauer als Richtwert nimmt, kommt Folgendes heraus:

      • Apple iPad: Das iPad Pro 12,9 der ersten Generation ist im September 2015 auf dem Markt gekommen. Acht Jahre später wurde iPadOS 17 herausgegeben, ohne Unterstützung für dieses Gerät. Trotzdem wird es Sicherheits-Patches für iPadOS 16 geben, aber mit der Zeit wird das alte iPad immer schlechter funktionieren. Man kann aber schon von einer Nutzung von quasi 10 Jahren ausgehen – vermutlich muss der Akku irgendwann ausgetauscht werden.
      • Microsoft Surface-Tablets: Das Surface Pro 4 von Microsoft wurde zur gleichen Zeit herausgegeben, im Oktober 2015. Allerdings endete der Support bereits im Januar 2021, nach mehr als fünf Jahren. Beim Surface Pro 5 aus dem Jahre 2017 endet der Support im Januar 2024, nach 6,5 Jahren. Neue Surface Pro Modelle sollen mindestens 6 Jahren offiziell unterstützt werden. Aber auch hier läuft Windows sicher viele Jahre nach dem Supportende weiter.
      • Samsung und Android-Tablets: Das erste große Tablet von Samsung, das Galaxy Tab S8 Ultra, kam erst im Frühjahr 2022 auf dem Markt. Es gibt also noch keine verlässlichen Erfahrungswerte. Samsung verspricht vier Android-Versionen und fünf Jahre Sicherheitsupdates. Im Vergleich zu Apple und Microsoft ist das kurz, aber für Android-Geräte sehr lang. Lenovo verspricht für sein Tab Extreme nur drei Android-Versionen und vier Jahre Sicherheitsupdates, und das ist für Android-Geräte schon viel.

      Die beste Wahl, wenn es um Tablet-Langlebigkeit geht, ist also vermutlich ein Apple-Tablet. Die gute Nachricht ist, dass Apps zu Notenlesen keine besonders starke Hardware brauchen. Das heißt, dass aktuelle Modelle vermutlich auch in 10 Jahren fähig sein werden, zum Beispiel forScore, Newzik oder Mobile Sheets auszuführen. Ich hoffe, das konnte weiterhelfen!

      Quellen:

  7. Lieber Johannes,

    vielen Dank für Ihre hilfreichen Artikel. Ich habe mir jetzt aufgrund Ihrer Besprechung das Tab Ultra bestellt.
    Ich habe noch eine Frage zu den Pedalen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mehr oder weniger täglich mehrere Stunden am Klavier zubringe, ist mir der Gedanke, dass ich mich in einer strahlenden Bluetooth-Umgebung befinde, nicht unbedingt so angenehm. Kennen Sie irgendeine praktikable kabelgebundene Lösung? Als App habe ich an MobileSheets gedacht.
    Herzlichen Dank.
    Gerd

    1. Lieber Gerd,
      das PageFlip Firefly und das noch größere Dragonfly können theoretisch über ein USB-Kabel gesteuert werden. Das funktioniert sicher auf dem PC, aber ich kann es mit meinem Tab Ultra nicht testen, da ich diese beide Pedale (noch) nicht besitze.

      Ansonsten gibt es auf Amazon auch kabelgebundene Pedale (zum Beispiel diese*), allerdings nur mit USB A-Anschluss. Ob diese mit USB A auf USB-Typ-C-Adapter funktionieren, weiß ich auch nicht – es müsste getestet werden!

      MobileSheets benutze ich quasi täglich und kann es nur empfehlen.
      Herzliche Grüße!
      Johannes

    2. Lieber Gerd,

      ich nutze auch die App Mobilesheets. Wenn du im Querformat 2 Seiten nebeneinander anzeigst und die Option „Seiten abwechselnd blättern“ wählst, kannst du auch mitten auf der Seite blättern. Dadurch erübrigt sich für mich ein Pedal.

  8. Hallo, der Artikel ist super und hilft mir sehr. Eine Frage habe ich trotzdem. Auf einem der Bilder ist das Samsung Tab Ultra an einem Tablet-Halter zu sehen. Welches Modell ist das? Ich suche eine Halterung für Stative zum aufschrauben, werde aber nicht schlau aus den Angaben bei K&M .
    Vielen Dank!

    1. Hallo,
      Beim Tablet-Halter / Tablet-Notenständer handelt es sich um folgendes Produkt von K&M:

      Die Version ohne Stativ ist folgende:

      Diese Halterung kann auf jedes Stativ mit 3/8“ Gewinde aufgeschraubt werden.

      Auf die Halterung passen sowohl die Galaxy Tab Ultra S8 und S9 als auch die großen iPad Pro, aber (Achtung!) nur mit dünnen Hüllen (typische Silikon-Hüllen, keine „Folio“-Hüllen). Die sehr dünne offizielle Folio-Hülle („Book Cover“ passt gerade noch von der Dicke, ist aber auch nicht ideal.

      Bei normalen, zusammenklappbaren Hüllen würde ich folgendes Modell empfehlen:

      Hier ist die Version ohne Stativ:

      Für den alltäglichen Gebrauch würde ich die zweite Lösung bevorziehen, die mit den meisten Schutzhüllen kompatibel ist.

      Viele Grüße
      Johannes

  9. Mir ist aufgefallen, dass Sie Piascore nicht erwähnen. Das überrascht mich sehr, da ich diese App schon seit vielen Jahren auf meinem iPad verwende und sehr zufrieden damit bin!

    1. Hallo Michael,

      Piascore ist eine in Japan entwickelte App zum Lesen digitaler Notenblätter und eine der meistgenutzten Notenlese-Apps der Welt. Wie forScore, Enote und Newzik ist sie nur auf iPad und iPhone verfügbar.

      Anfang 2018 hatte Piascore mehr als 10 Millionen Downloads. Damals stammte die Mehrheit der Nutzer aus den USA (37 %), Japan (23 %) und China (16 %). Laut der Beschreibung von Piascore im Apple App Store soll die App derzeit 4 Millionen aktive Nutzer haben.

      Leider scheint sich die Entwicklung von Piascore seit 2019 deutlich verlangsamt zu haben oder sogar zum Stillstand gekommen zu sein.

      Das ist bedauerlich, denn Piascore ist eine der wenigen kostenlosen Notenlese-Apps (obwohl einige Funktionen innerhalb der App gekauft werden müssen, wie z. B. das Aufnahmegerät, das Stimmgerät und Exporte über AirDrop).

      Außerdem ist es (zusammen mit forScore) fast die einzige App, die das Umblättern per Augenzwinkern ermöglicht, was zum Beispiel für Organisten oder Harfenisten sehr nützlich ist, da sie keine Fußpedale zum Umblättern verwenden können.

      Ich hoffe, die Entwicklung von Piascore wird bald wieder aufgenommen. In der Zwischenzeit ist es keine zukunftsfähige Lösung, weshalb ich eher die oben genannten Apps oder auch MobileSheets empfehle. Letzteres hat den Vorteil, auch für Android und Windows verfügbar zu sein.

  10. Lieber Johannes E.,
    vielen Dank für die hilfreiche Zusammenstellung. Ich plane die Anschaffung eines Tablets (Kirchenmusikerin, Orgelnoten mit Fingersätzen, jegliche Chornoten und Partituren, Bläser, Kinderchor etc.) Wieviel Speicher ist ratsam und welches Tablet passt am besten zu Dorico?
    Herzliche Grüße
    Cornelia

    1. Liebe Cornelia,

      Dorico ist ein Notensatzprogramm aus dem Hause Steinberg (Herausgeber von Cubase und Nuendo) und ist die Alternative zu Finale, Sibelius und Capella. Hier geht es zur Dorico-Website.

      Dorico ist in verschiedenen Versionen für Windows und Apple-Computer verfügbar, sowie in einer vereinfachten Version für iPad. Es gibt keine Dorico-Version für Android-Tablets, Android-Unterstützung ist laut Steinberg auch nicht geplant.

      Die Frage des Speichers ist am einfachsten zu beantworten:

      • Bei Apple iPads sollten 128 GB genug sein: Dateien von Notensatzprogrammen brauchen nicht viel Speicherplatz. 256 GB ist noch zukunftssicherer und alles darüber dann auch für Audio- oder Videobearbeitung geeignet.
      • Windows-Tablets brauchen eher mehr Speicherplatz, dort ist 256 GB als Minimum zu sehen, 512 GB zukunftssicher. Die Antwort gilt hier auch für Notationssoftware: sobald viel mit Audio- oder Videodateien gearbeitet wird, wird deutlich mehr Speicherplatz gebraucht.

      Für Ihr Benutzungsszenario sehe ich zwei Möglichkeiten:

      1. Sie editieren weiterhin Noten mit Dorico auf dem Mac oder PC. Zusätzlich können Sie ein Apple iPad (am besten ein iPad Pro 12,9-Zoll) mit der iPad-Version von Dorico benutzen. Zu beachten: um alle Funktionen der iPad-Version zu benutzen, muss 3,99 € / Monat (oder 39,99 € im Jahr) gezahlt werden, unabhängig von Ihrer bestehenden Dorico-Lizenz.
        Der Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass das iPad jenseits von Dorico für Konzerte und Vorstellungen wunderbar geeignet ist, und als einziges Tablet-System mit forScore und Newzik kompatibel ist.
      2. Sie entscheiden sich für ein Windows-Tablet, wie das Microsoft Surface Pro 9 oder das Dell XPS 13 2-in-1 (9315). Hier kann Dorico in der Vollversion installiert werden, und mit ihrer bestehenden Lizenz benutzt werden (es werden bis zu drei Geräte mit einer Lizenz unterstützt). Alle Einschränkungen der iPad-Version sind mit dieser Option gelöst. Der Nachteil ist, dass es auf einem 13-Zoll-Bildschirm Notensatzprogramme nicht sehr bequem zu benutzen sind – ein Heimcomputer mit einem größeren Bildschirm ist gemütlicher.

      Android-Tablets kommen für Sie, wie bereits erwähnt, wegen fehlender Dorico-Unterstützung nicht infrage.

      Persönlich würde ich die erste Möglichkeit wählen: Notensatz am Heimcomputer und iPad für unterwegs, Proben und Konzerte. Die zweite Möglichkeit ist aber auch absolut vertretbar.

      Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen! Herzliche Grüße
      Johannes

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  11. Danke für die gute Darstellung von Vor- und Nachteilen. Bei meinen Recherchen bin ich auch auf Geräte von Temaks gestoßen, etwa das MaxPad 141-1 oder MaxTab 13-1, was nicht so teuer ist. Haben Sie hierzu Erfahrungen oder Anmerkungen? Danke, Dirk

    1. Hallo Dirk,
      vielen Dank für den Hinweis! Ich hatte noch nie etwas über Temaks gehört, ein kleines Unternehmen aus Baden-Württemberg. Das MaxPad 141-1 ist tatsächlich ein sehr großes und relativ günstiges Android-Tablet. Das Tablet habe ich nicht getestet, aber anhand der Spezifikationen fällt mir Folgendes ein:

      • Die Fläche des Bildschirms ist mit 535 cm² größer als beim 12,9-Zoll iPad Pro (515 cm²), jedoch deutlich kleiner als beim Samsung Galaxy Tab S8 / S9 Ultra (614 cm²). Es bleibt auch kleiner als ein DIN-A4-Blatt (624 cm²).
      • Das Seitenverhältnis von 16:9 ist super praktisch für Musiker, um Noten anzuzeigen und zu bearbeiten.
      • Die Auflösung von 1920 × 1080 ist schwach und erklärt zum Teil den niedrigen Preis. Die Pixeldichte von 156 PPI (Pixel pro Zoll) ist deutlich niedriger als bei teureren Tablets. Mit etwas Abstand zum Tablet ist es aber akzeptabel.
      • Das Tablet ist schwer: 970 g vs. 685 g für das iPad Pro 12,9 oder 732 g für das Samsung Galaxy Tab S9 Ultra.
      • Der Akku ist mit 7000 mAh und nur 6 Stunden Akkulaufzeit recht klein. Hier auch zum Vergleich: das iPad Pro 12.9 (10758 mAh-Akku) hält doppelt so lange. In meiner Erfahrung sind 6 Stunden zu wenig für lange Tage mit Proben, üben und Konzerte. Da hilft eine Powerbank ein bisschen, aber langfristig ist das keine ausreichende Akkuleistung.
      • Die Android-Version ist nicht angegeben, genauso wenig wie die Dauer vom Support und der Android-Sicherheitsupdates.

      Ich würde das MaxPad 141-1, auch ohne es in der Hand gehabt zu haben, leider nicht empfehlen!

      Bei einem knappen Budget würde ich sogar bei der Bildschirmgröße Abstriche machen und das neue Lenovo Tab P12 kaufen. Der Stylus (Stift) ist inklusive und für den Preis vom MaxPad 141-1 kann man noch einen Tablet-Notenständer oder Umblätter-Pedal dazu bestellen.

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  12. Guten Morgen,
    Ihre Analysen sind sehr gut gemacht und relevant, vielen Dank. Ich habe mir das Galaxy Tab S8 Ultra gekauft und benutze es mit MobileSheets mit seinem PC-Begleiter. Einziger Haken: Das Tablet ist nicht nur im Freien unbrauchbar, sondern auch sobald man ein Fenster hinter sich hat. Ich habe gehört, dass es Antireflexionsfilter gibt…

    Ich habe eine Frage zum Importieren meiner Noten in MobileSheets, das kann eine Menge Arbeit bedeuten, was verwenden Sie?

    Im Moment scanne ich mit einem Multifunktionsgerät (Drucker-Scanner). Es ist nicht einfach, das A4-Format ganz einzuscannen, man muss gut positionieren. Anschließend bearbeite meine die Notenblätter einzeln von Hand: Kontrast verstärken, richtig drehen, und entferne meine handgeschriebenen Notizen (oder auch nicht). Mir wurde gesagt, dass es Smartphone-Apps gibt, die die ganze Arbeit automatisch anhand von Fotos erledigen, ich habe jedoch keine kostenlosen gefunden.

    1. Hallo Kristop,

      Ich habe das Samsung Galaxy Tab S8 Ultra bei vielen Open-Air-Konzerten verwendet und fand es in fast allen Fällen absolut brauchbar. Da ich es viele Male direkt im Freien mit meinem iPad Pro 12,9 Zoll (2021) verglichen habe: Die Helligkeit und die Lesbarkeit der Noten ist auf dem Samsung-Tablet sogar einen Tick besser als auf dem Apple-Tablet.

      Wenn Sie viele Auftritte im Freien haben, vor allem bei direkter Sonneneinstrahlung (z. B. wenn die Bühne keine Überdachung hat), sind die Bildschirme auf E-Readern für Musiker unübertroffen. E-Reader haben aber auch andere Nachteile und ich kann sie im allgemein weniger empfehlen.

      Was das Scannen von Noten angeht, kann ich nach dem Testen mehrerer mobiler Apps Adobe Scan empfehlen (erhältlich für Android über den Google Play Store und im Apple App Store). Die App ist für den normalen Gebrauch kostenlos und ermöglicht es, PDFs der gescannten Partituren zu exportieren.

      Bessere Ergebnisse liefert jedoch das Scannen der Partitionen mit einem echten physischen Scanner (möglichst in 600 dpi) oder einem Multifunktionsdrucker. Und vor allem ist das Ergebnis unabhängig vom Umgebungslicht, dem Schatten des Smartphones oder des Tablets, dem Blitzlicht des Geräts, usw.

      Viel Spaß beim Scannen!

  13. Hallo
    Vielen Dank für Ihre ehrlich geschriebenen Vergleiche!
    Was halten Sie von einem Samsung Galaxy Tab S7 FE, das sowohl von der Größe als auch vom Preis her interessant erscheint?
    Musikalische und digitale Grüße

    1. Hallo Franzi,

      Das ist eine schwierige Frage! Vor einem Jahr wäre es einfach gewesen, das Samsung Galaxy Tab S7 FE zu empfehlen. Es wurde im Juni 2021 veröffentlicht, also vor zwei Jahren. Samsung garantiert für dieses Modell vier Jahre lang Sicherheitsupdates ab dem Erscheinungsdatum.

      Das Galaxy Tab S7 FE hat also die Hälfte seiner offiziellen Lebensdauer hinter sich. Samsung hat im Jahr 2022 kein S8 FE herausgebracht, aber ein Galaxy Tab S9 FE scheint auf dem Weg zu sein und soll Ende 2023 erscheinen. Der Preis dürfte allerdings deutlich über dem des S7 FE liegen.

      Das S7 FE ist das einzige 12-Zoll-Tablet in diesem Segment und zu diesem Preis, das Tab S8+ kostet fast doppelt so viel! Das S7 FE ist also keine schlechte Wahl, trotz seines Alters. Und da so viele Geräte verkauft wurden, kann ich mir nicht vorstellen, dass Samsung auch nach den angekündigten 4 Jahren Support komplett auf Sicherheitsupdates verzichtet.

      Vorteile: 12,4-Zoll-Bildschirm, Update auf Android 13, S-Pen inklusive, DeX-Modus, SD-Karten-Unterstützung, hervorragende Akkulaufzeit.

      Nachteile: nur noch zwei Jahre Support, ziemlich langsamer Prozessor beim 5G-Modell, die 64-GB-Versionen haben zu wenig Speicher.

      Es gibt zwei Modelltypen, die recht unterschiedlich sind:

      • Das LTE-Modell hat den langsameren Prozessor (Snapdragon 750G), unterstützt nur Wi-Fi 5 und Bluetooth 5 und hat eine phänomenale Akkulaufzeit von etwa 23 Stunden.
      • Das WLAN-Modell (auch Wi-Fi-Modell genannt) hat einen deutlich schnelleren Prozessor (Snapdragon 778G), unterstützt Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Dafür sinkt seine Akkulaufzeit auf 18 Stunden, was immer noch ausgezeichnet ist.

      In beiden Fällen sollte man, wenn das Budget es zulässt, lieber auf die Varianten mit 128 GB Speicher zurückgreifen (diese haben auch 6 GB RAM, während die 64-GB-Versionen nur 4 GB RAM haben). Hier sind die (Affiliate-)Links zu den Modellen, die ich empfehlen würde:

      Für Notenlese-Apps wie MobileSheets oder Musescore sind keine sehr schnellen Prozessoren erforderlich, und selbst die 5G-Modelle sollten ausreichen.

      Ich hoffe, das hilft!

  14. Hallo!
    Was halten Sie vom PadMu 4, würden Sie es empfehlen? Ich bin Pianistin und liebe es, „echte“ Papier-Bücher und Papier-Noten zu benutzen und meine Notizen direkt darin zu schreiben. Wenn ich neue Stücke auf dem Klavier übe, drucke ich systematisch die Noten aus.

    Aber irgendwie ist das ist eine Verschwendung von Geld und Papier, und ich hasse es, überall im Haus Notenblätter herumliegen zu haben!

    Außerdem unterstützt das PadMu Dual-Screen, was für Pianisten sehr praktisch ist. Was meinen Sie dazu?

    1. Ich habe das PadMu 4 mehrere Monate lang getestet, und es hat mich nicht wirklich überzeugt. Die Vorteile beim Musizieren im Freien sind unbestreitbar (der Bildschirm ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar) und der Akku hält sehr lange. Aber die geringe Reaktionsfähigkeit des Bildschirms führt dazu, dass ich deutlich lieber mit einem guten Android-Tablet oder einem iPad arbeite.

      Mein vollständiger Test des PadMu 4 ist endlich erschienen:
      PadMu 4 im Test: Der beste E-Reader für Musiker?

  15. Hartmut Schröter

    Für das Umblättern an einer Kirchenorgel nur als ein Beispiel kommt ein Fußpedal nicht in Frage. Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, an welchen Tablets mittels Gesichtserkennung durch die eingebaute Kamera ein Umblättern durch Gesten wie Zucken mit einer Gesichtshälfte möglich ist.

    Nur von forScore von Apple ist mir das bekannt. Apple ist mir aber zu teuer. Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

    1. Guten Tag,

      leider funktioniert das Umblättern via Gesichtserkennung nur auf Apple-Tablets (und heisst „Face Gestures“ bei forScore Pro oder „Motion Detection“ bei Newzik).

      Die Implementierung von Gesichtserkennung ist bei MobileSheets (unter Android und Windows) geplant, aber ohne Zeitplan, es könnte also noch eine Weile dauern.

      Es gibt eine Android-App von Google mit dem Namen „Camera Switches“, mit der man über Gesichts-Gesten das Tablet steuern kann. Diese ist aber fürs Umblättern von Noten nicht gedacht, jedenfalls konnte ich sie unter Mobile Sheets nicht zum Laufen kriegen.

      Eine alternative Blättermöglichkeit wäre das AirTurn Bite Switch Remote Controller. Für manche Instrumente ist vielleicht eine mini-Ring-Fernbedienung* eine mögliche Lösung, aber eher nicht fürs Orgelspiel.

      Bis Mobile Sheets Gesichtserkennung unterstützt, bleibt die einzige realistische Lösung ein möglichst günstiges Apple iPad. Achtung beim Kauf älterer Modelle: nicht alle iPads unterstützen „Face Gestures“! Z. B. werden „Standard“-iPads vor der 8. Generation nicht unterstützt, das iPad Air der 4. Generation auch nicht.

      Modelle, die Face ID unterstützen, scheinen mit forScores Gesichtserkennung grundsätzlich kompatibel zu sein (siehe die offizielle Liste der Face ID-kompatiblen Modelle) – trotzdem kann ich es nicht garantieren.

      Ich hoffe, es hilft!

  16. Lutz Landwehr von Pragenau

    Hallo! Ich habe mich durch Ihren superinteressanten Artikel gearbeitet. Leider habe ich ihn aber nur zur Hälfte verstanden (bin Jahrgang 1963)! Mein Problem ist: ich bin kompletter Noten-umblätter-Legastheniker (die fallen immer runter!). Deshalb brauche ich für meine Auftritte am Cembalo (fragiler Notenständer) ein Tablett, dass ich mit einem Fußschalter betätigen kann.

    Zusätzlich sollte ich natürlich mit einem Stift Fingersätze eintragen können. Außerdem bin ich Komponist, und möchte gerne mit Sibelius Partituren eingeben können. Welches Gerät können Sie mir empfehlen?
    Vielen Dank.

    1. Guten Tag,

      Sibelius ist für Android-Tablets und Chromebooks nicht verfügbar, diese Gattungen fallen also aus. Ihnen bleiben folgende zwei (exzellente) Optionen:

      1. Ein Windows-Tablet wie das Microsoft Surface Pro 9* oder das Dell XPS 13 2-in-1. Damit können Sie die „vollständige“ Desktop-Version von Sibelius installieren. Allerdings ist das Komponieren auf einem 13-Zoll-Bildschirm vielleicht mühsam. Windows-Tablets sind auch ein bisschen weniger praktisch in der Bedienung als Apple-Tablets. Als App zum Üben, Proben und Konzertieren kann ich (wie bereits im Artikel erwähnt) MobileSheets sehr empfehlen; forScore läuft nicht unter Windows.
      2. Ein Apple iPad. Die einzige für Musik „brauchbare“ Größe ist das iPad Pro 12,9-Zoll. Auf iPads läuft allerdings nur „Sibelius für Mobil“. Als Notenlese-App stehen sowohl forScore als auch MobileSheets zur Wahl.

      Was fragile Notenständer betrifft: Die iPad-Lösung ist mit 641 g leichter als die 2-in-1-Geräte von Microsoft (878 g) und Dell (ab 736 g) – Gewicht jeweils ohne Tastatur.

      Persönlich würde ich am Desktop-Computer (mit einem größeren Bildschirm) Noten und Partituren editieren, und ein iPad zum Notenlesen und für gelegentliche Sibelius-Edits bevorzugen.

      Was Umblättern betrifft: All diese Geräte sind mit Bluetooth-Pedale kompatibel. Meine Lieblingspedale sind die Airturn Duo 500* (wird wie ein Handy aufgeladen, kompakter) und die PageFlip Butterfly* (funktioniert mit zwei AA-Batterien, der Ein-Aus-Schalter ist besser).

      Herzliche Grüße!

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